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Thomas Häberli: Warum ein starkes Urheberrecht den Künstlern schadet

Thomas Häberli, Journalist und Regisseur, hat im NZZ Votum einen interessanten Gastbeitrag geschrieben, in der er erklärt, warum für ihn als Filmschaffender die ständige Verschäftung der Urheberrechte schädlich ist.

Was mich letztes Jahr am Filmfestival in Locarno am meisten ärgerte, war eine Rede der ehemaligen FDP-Nationalrätin und Suissimage-Präsidentin Lili Nabholz. Am Apéro des Bundesamtes für Kultur erklärte Nabholz, es müssten unbedingt schärfere Urheberrechtsgesetze her, um die versammelten Kreativen und Filmschaffenden besser zu schützen. Ich gehörte zu denen, die heftig murrten. Ein Freund von mir, der schon lange Film macht, gestand mir damals, für seinen Film über eine historische Figur habe er einiges einfach rein geschnitten, weil die Rechte unbezahlbar seien, er hätte den Film gar nicht machen können, hätte er sich an die geltenden Gesetze gehalten. Bei meinem eigenen Film war es unmöglich, auch nur zwanzig Sekunden eines Songs zu erwerben, über den obendrein drüber gesprochen wurde. Die erste Antwort auf eine Anfrage meiner Produzentin an die Plattenfirma Universal lautete: Das könnt ihr eh nicht bezahlen. Wir erklärten, wir würden im Nachspann und überall Werbung für den Musiker machen, links zu Universal legen und obendrein Geld bezahlen, alleine, die Plattenfirma war nicht interessiert. Vom Ton her war etwas vom Allerschwierigsten, dass in meinem Dokfilm in einer Szene ein Radio im Hintergrund gelaufen war, aus dem eine bekannte Band dröhnte, derweil ein Gespräch stattfand. Derweil der Toningineur tagelang filterte und bastelte, um das Radio zurückzunehmen, mussten die Musikproduzenten einen Song komponieren, der das Radiolied intergrierte, aber so verfremdete, das man nicht weiss, was es war.


Der ganze Beitrag ist hier: http://haemmerli.nzzvotum.ch/default/pelli-befreit-den-taschenkopierer.html

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